Klagefall
Samstag, 17. Dezember 2016
Santa Cruz

Beim Besuch der kleinen Hauptstadt der kleinen Insel landeten wir mit großem Hunger im Bauch in einem winzigen Restaurant am Berg. Zur einen Straßenseite lag es in der zweiten Etage und zur anderen hin in der ersten. Die Kellnerin wartete, bis alle drei Tische besetzt waren, bat um Aufmerksamkeit und trug dann in einem Sprachgemisch (no menu!) und mit Hilfe ihrer Hände und Füße die Speisekarte des Tages vor (nur einmal!). In der Küche stand ihr italienischer Mann und winkte uns durch eine Glasscheibe zu. Dann setzte sich die Kellnerin an die Tische und ging mit den Gästen die Bestellungen durch. Ich solle doch den Thunfisch nehmen, roh, nur ein bisschen in Zitrone gezogen und dazu Gemüse. Es gab Wein, es gab Suppe, es gab Fisch und Pasta und alles war ganz wunderbar. Durch das offene Fenster waren die Menschen zu hören, die draußen vorbeigingen. Am Tisch neben uns saß ein alter Mann. Die Kellnerin streichelte seinen Arm. Die Leute am dritten Tisch kamen vom großen Kreuzfahrtschiff, das im Hafen lag, fotografierten ihr Essen und versuchten, einen Massagetermin auf dem Zwischendeck zu verlegen, weil es doch länger dauern würde, als gedacht. Als wir endlich aufstanden und uns verabschiedeten, umarmte die Frau mit dem Herz aus Gold E. und gab ihr einen Kuss.

Wenn wir noch einmal dort hinkommen, gibt es den Laden hoffentlich noch. Dann nehme ich den Thunfisch.

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Man muss sich ein Weblog als ein Notizbuch vorstellen, das nicht verlorengehen kann und das niemand findet. Seit 5499 Tagen glücklich auf Antville.
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